Columbine, 2012,verschiedene Materialien bemalt, 225x50x35cm

Menno Fahl. Form. Farbe. Raum

MALERISCHES UND SKULPTURALES ZWISCHEN FIGURATION UND ABSTRAKTION 

Ausstellungseröffnung am 7. März 2019
in Anwesenheit des Künstlers

 
 
„Was sich mit Worten nicht suchen lässt, wird sich in Gedanken kaum finden lassen“ (Menno Fahl)
 
Malerisches und Skulpturales. Das Werk des Berliner Malers und Bildhauers Menno Fahl steht ganz im Zeichen der Verwandlung.
Dem ersten, flüchtigen Blick präsentieren sich Fahls Arbeiten als suggestive Abstraktionen, doch sogleich formen sich vor dem inneren Auge durchaus Reminiszenzen an die Wirklichkeit, organische Strukturen, Körper menschlicher oder animalischer Wesen. Entgrenzt, übersteigert und ins Skurrile getrieben, bewegen sich Menno Fahls ausdrucksstarke Figurationen in Zwischenwelten, welche mit überraschenden Formfindungen die Grenzbereiche zwischen Phantasie und Realität ausloten.
 
Als ehemaliger Meisterschüler des Bildhauers Lothar Fischer, Mitbegründer der Gruppe Spur, zeigt sich Fahl ganz dem Erbe seines Lehrers sowie einer Kunst verpflichtet, die vom Trieb beseelt ist, Welten und Figuren parallel zur real existierenden Welt und Natur aufzubauen. Verspielte Kunstfiguren, denen ein wenig die Unschuld des Kindes anhaftet. 
Das Entdecken archaischer Urkräfte, die spielerische Erkundung freier Formmöglichkeiten, und die Umsetzung traumartiger Vorstellungen bilden sein Anliegen und geben ihm Anlass für Malerisches und Skulpturales.
Verleimt, verdrahtet und verschraubt und immer gepaart mit einem Anflug von Humor entstehen aus einem reichen Fundus an Fundstücken aus dem Alltag, sowie aus Holz, Pappe, Papier, Draht — und Farbe Skulpturen, Assemblagen, Materialdrucke, Radierungen, Monotypien, Materialbilder und Malereien; tektonische Körperlandschaften und Menschenbilder, die sich ebenso im zwei- wie auch im dreidimensionalen Raum behaupten.
 
Menno Fahl führt als Maler und Bildhauer bewusst Entwicklungen weiter, die in der Skulpto-Malerei des frühen 20. Jahrhunderts mit Arbeiten von Pablo Picasso, Henri Laurens oder Alexander Archipenko ihren Anfang nahmen.
Art brut, die Gruppe Spur, die in enger Verbindung zu Asger Jorn und der Gruppe Cobra stand, sowie zahlreiche weitere Quellen und Kunstahnen rufen sich angesichts seiner Werke zudem in Erinnerung.
 
„Aus dem Hintergrund der Malerei übernimmt er die Figur als Thema für den konkreten Raum, jedoch nicht als Zweck einer Darstellung, sondern als Ergebnis, das beim Spiel mit Form und Farbe entsteht. Dieser Farbe-Plastik-Dialog ist eine in der Gegenwart erstaunlich selten aufgenommene Problemstellung, denn sie wurzelt logisch in der Tradition der Europäischen Moderne dieses Jahrhunderts.“ (Lothar Fischer, 1995)
 
Kränholm präsentiert eine Auswahl an Skulpturen, Assemblagen, Materialbildern, Malereien und Druckgraphiken aus dem Besitz des Künstlers. Ausgewählt wurden Arbeiten in denen besonders auch graphische Momente im Vordergrund stehen.

Ausstellungseröffnung:
7. März 2019, 19 Uhr 
Dauer: 8. März bis 26. Mai 2019
Kränholm Kunstcafé/Galerie

 


Begleitprogramm unter www.kraenholm.de