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Malerei von Bernd Schwarting

Die Scheune bietet Raum für die großformatigen Arbeiten wie auch die „kleinen Bilder“ Bernd Schwartings, der hier in einer Einzelausstellung mit einer Auswahl an Ölbildern und übermalten Radierungen unterschiedlicher Phasen seines Schaffens vertreten ist. Bernd Schwarting gehört zu den aufregendsten Berliner Malern der jüngeren Generation.
Als ehemaliger Meisterschüler Walter Stöhrers entwickelte er eine überraschend neue Sprache der Malerei. Zweifelsfrei ist es die Unmittelbarkeit des malerischen Gestus, die signifikant für sein Schaffen ist. Diese zeigt sich in einem unverwechselbaren Umgang mit dem Material, der Farbe an sich. Für Schwarting stellt sie ein sinnlich erfahrbares Gegenüber dar, mit dem er in eine intensive künstlerische Auseinandersetzung tritt. Farbe ist Fleisch, Frucht, Körper – Materie, die ein eigenes Leben hat.    
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Mit seiner pastos aus dem Bildraum wachsenden Malerei schafft Bernd Schwarting Gebilde, die die Farbe als eine die Form hervorbringende Kraft in den Mittelpunkt stellen. In großer Geste mit der bloßen Hand auf die Leinwand aufgebracht zeugt sie von pulsierender Vitalität, Bewegung und Dynamik; in ihrer Feinstofflichkeit und Zartheit aber auch vom Innehalten, Suchen, Tasten und Ahnen. So stehen Tiefe vielfach differenzierte satte Farben neben zarten , wie hin gewischten Farbspuren, die wie Luftspiegelungen vibrierend aufscheinen. Sanfte Töne werden in gestische Ereignisfelder eingebunden. Eine Malerei, bei der übersprudelnde Vorstellungskraft auf strikte malerische Disziplin trifft. Sie lädt den Betrachter ein sich der sinnlichen Ausdruckskraft der Werke und dem malerischen Kosmos Bernd Schwartings auszusetzen und das organische Werden, die Metamorphose der Dinge sowie die - durchaus auch zerstörerische - Kraft der Natur in dieser, sich immer wieder selbst erneuernden Malerei, zu erleben.
BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

Inga Harenborg
Kuratorin · Stiftung Haus Kränholm

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harenborg@kraenholm.de

Kurzbiographie

1964 in Stade geboren und aufgewachsen arbeitet Bernd Schwarting zunächst als Fotograf. 1993 beginnt er Malerei und Grafik an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste zu studieren, wo er solide handwerkliche Fähigkeiten erwirbt. Danach wechselt er an die Hochschule der Künste, Berlin, in die Klasse von Walter Stöhrer, um hier seine individuelle künstlerische Ausdrucksweise zu finden. Von 1998 bis 1999 ist der Meisterschüler an der HdK Berlin.

Stipendien und Preise:

1999 Sokrates/Erasmus Stipendium der Academia de Belas Artes, Lissabon  / 1999 1.Preis des Max-Ernst-Stipendiums der Stadt Brühl / 2000 Stipendium der Karl Hofer Gesellschaft, Berlin / 2001 Artist in Residence, Edmund-Siemers-Stiftung, Hamburg / 2002 Artist in Residence, Atelieraufenthalt im Handwerksmuseum, Ovelgönne / 2003 Artist in Residence, Museum voor Beeldende Kunst, Enschede (NL) / 2004 Franz-Josef-Spiegler-Preis, Schloss Mochental und Nominierung für die 39. Europäische Biennale, „Costanti Diversita“, Museo di Arte Moderna e Contemporanea, Florenz/La Spezia  / 2005 Artist in Residence, Galerie Schloß Mochental / 2006 Gastprofessur für Malerei, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg (Pentiment)

2013 widmet ihm das Museum Moderner Kunst Wörlen Passau eine umfassende Retrospektive.

Bernd Schwarting lebt und arbeitet in Berlin. Er stellt in wichtigen Museen und Galerien aus, ist mit seinen Werken auf internationalen Kunstmessen zu Gast und in bedeutenden Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Deutschland und Europa vertreten.